Der Schattenmann des Himmels.

Erstausstrahlung:
12.05.1998, 22:15 Uhr, ZDF.

30 Minuten Dokumentation.

In der ZDF-Reihe „37 Grad“.

Kamera: William Stephen Milne
Redaktion Gerhard Müller.

Produktionsfirma von Steve Milne, Ontario/Kanada.
Pater Shay gegen Kinderschänder

Kein Bordell ist vor ihm sicher. Mit versteckter Kamera sucht er im Rotlicht-Milieu nach Zuhältern, die Kinder an Touristen verschachern. Für seine undercover-Recherchen wird aus dem irischen Pater Shay Cullen der Sex-Tourist „Jim aus London“.

„Wir können nicht einfach nur behaupten, dass Kinder hier auf den Philippinen sexuell ausgebeutet werden, dass man sie wie Gemüse auf dem Markt verkauft, – wir brauchen Beweise“, erklärt Pater Shay. „Ich gehe mit der Kamera in die Nachtclubs, um die Realität zu dokumentieren und öffentlich zu machen.“ Inzwischen hat der Priester mehrere Kinderschänder vor Gericht gebracht, darunter auch deutsche Sex-Touristen. Thomas B. aus Iserlohn hatte auf den Philippinen ein zehnjähriges Mädchen sexuell missbraucht. Pater Shay brachte das Kind als Zeugin nach Deutschland. Ihre Aussage führte zur Verurteilung des Täters zu dreieinhalb Jahren Haft.

Heute lebt das Mädchen im Schutz- und Therapiezentrum PREDA, das Pater Shay aufgebaut hat: „Wir versuchen, den Kindern ein Stück der Kindheit zurückzugeben, die ihnen gestohlen wurde.“ Unterstützt von der deutschen Entwicklungshilfe-Organisation Kindernothilfe aus Duisburg wollen die Mitarbeiter von PREDA den missbrauchten Mädchen die Chance auf eine bessere Zukunft bieten.

Im Mai trifft der „weltweite Marsch für Kinderrechte“ in Deutschland ein. Man fordert eine verschärfte Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Begonnen hat der „Global March“ Mitte Januar in Manila. Mit 15.000 anderen protestieren Pater Shay und die Mädchen von PREDA dort gegen das Schweigen der Öffentlichkeit: „Die sexuelle Ausbeutung der Kinder gehört zu den verbreitetsten Formen von Kindersklaverei auf der Welt. Und wir leben in einer Generation der Schande, die das toleriert und einfach wegschaut, wenn Millionen von Kindern auf abscheuliche Weise missbraucht werden.“

Pater Shay konnte nicht länger wegschauen. Als Kind wurde er selber auf irischen Schulen tagtäglich mit Rohrstock und Lederpeitsche misshandelt. Mit seinem Einsatz gegen Kinderprostitution hat er sich Feinde gemacht, erhielt Morddrohungen und ist schon auf offener Straße verprügelt worden … Doch der Gottesmann vom Missionsorden St.Columban lässt sich nicht einschüchtern. Stur und beharrlich kämpft er weiter für das, was er als gerecht ansieht: „Ich bin nicht gerade das, was Sie einen Heiligen nennen würden“, meint der streitbare Pater lachend. „Ich glaube an die ganz einfachen Wahrheiten von dem, was falsch und was richtig ist. Daran halte ich mich, und ich bin glücklich damit. Andere genießen es, wenn sie einen BMW fahren können. Ich genieße meine Arbeit genauso, und ich bin froh, dass ich sie tun kann.“

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