TAGE MIT GOLDRAND – der FILM und das KONZERT auf EINER DVD

Erstaustrahlung:
20.11.2011, 16:30 Uhr, WDR
30 Minuten Dokumentation
Redaktion: Martin Blachmann, WDR

Weitere:
18.11.2012, 16:15 Uhr, WDR
45 Minuten Dokumentation
Redaktion: Sabine Bohland, WDR

Besuche bei einer alten Dame.

DER FILM: TAGE MIT GOLDRAND – Besuche bei einer alten Dame – 45min Dokumentation

„Das ist jetzt der berühmte Tag mit Goldrand“

sagte Frau Libbert lachend, wenn Herr Buchholz mal wieder überraschend in ihrer Tür stand. Fünf Jahre lang hat der Dokumentarfilmer und Grimmepreisträger Martin Buchholz die pensionierte Sekretärin Edith Libbert durch ihren späten Lebensabend begleitet und sie 22 Mal mit der Kamera besucht – im Seniorenpflegezentrum in Wuppertal-Elberfeld. „Man kann sich schon wohl fühlen hier. Man wird ja auch im Alter bescheidener in seinen Erwartungen. Aber das lernen Sie noch! So weit sind Sie noch nicht!“

Mehr als ein Jahrhundert Leben, von der ersten Liebe bis zum letzten Abschied – über all das plaudert Frau Libbert so unbefangen mit dem Reporter, als habe sie die laufende Kamera längst vergessen: „Für mich genügt’s, wenn sie mich hier irgendwo verbuddeln. Aber ich möchte keine Feuerbestattung. Sind Sie dafür?“ – „Äh, nein! Ich denke nicht.“ – „Aber da braucht man ja weniger Platz, nicht wahr?“ Als die beiden sich kennenlernten, war Frau Libbert 97. Eine Lebenskünstlerin bis ins hohe Alter: „Wenn irgendwas Nettes auf mich zukommt, dann kann ich mich immer noch begeistern!“

Sie stirbt einige Wochen nach ihrem 102. Geburtstag. An ihrem Totenbett nehmen ihre Freunde in einer bewegenden Feier Abschied von Frau Libbert.

In diesem außergewöhnlich intimen Film wird auch der Umgang mit dem Sterben zu einer Liebeserklärung an das Leben.

„Nie zuvor“, meint Martin Buchholz, „habe ich als Filmemacher so viele persönliche Reaktionen von Zuschauern erhalten wie nach der TV-Ausstrahlung von TAGE MIT GOLDRAND.“ Hier nur einige Zitate

„Mir hat der Film so sehr gefallen, weil ich die Würde dieser alten Dame so sehr fühlen konnte und weil mir selbst noch klarer geworden ist, wieviel Achtung und Anerkennung ein älterer Mensch eigentlich verdient.“

„Mich hat der feine Humor der alten Dame begeistert und – so blöd das auch klingt – der Film hat es geschafft, dass sie einem in dieser kurzen Zeit irgendwie ans Herz gewachsen ist.“

„Mein Gesicht ist total verheult. Ich bin noch ganz verzaubert von dieser alten Frau und auch über die Art, wie Sie mit ihr umgegangen sind. Das war einfach nur toll.“

„Ich durfte Frau Libbert mit Ihnen begleiten, eine Dame, die ich auf Anhieb mochte und die mich ganz besonders angesprochen hat. Ich habe eine 97-102jährige gesehen, die mich ein Stück weit mit dem Älterwerden ausgesöhnt hat und die mir Vertrauen in die Zukunft gegeben hat.“

„Es rührt mich, wie natürlich Sie letztlich mit einem Tabuthema umgehen. Deshalb Danke, ich nehme aus 45 Minuten viel für mein tägliches Leben mit.“

„Der Film hat mich sehr berührt. Ich bin ‚erst‘ 57 Jahre, vielleicht gehöre ich nicht zu der Altersgruppe, die sich gerne mit dem Alter auseinandersetzt. Man meint ja immer, dass man darüber später nachdenken kann. Dieser Film hat mir gezeigt, dass man früher darüber nachdenken soll und bereits jetzt schon planen, wie ich das Alter positiv gestalte.“

„Wir durften teilhaben an wunderbaren Momenten einer so lebensbejahenden Dame und sind froh, sie ‚kennengelernt‘ zu haben.“

„Ich hatte das Gefühl, Frau Libbert selber besucht zu haben, und es war eine große Bereicherung!“

„Durch Ihre Sendung richten Sie den Blick des Zuschauers darauf, wieviel uns auch alte Menschen noch zu geben haben.“

„Eigentlich wollte ich nach 30 Sekunden umschalten, weil das Thema mich sehr an das Sterben meiner Mutter vor 9 Jahren im Hospiz erinnert hat. Irgendwie bin ich dennoch hängen geblieben und habe das keinesfalls bereut. Ich wurde für das Nicht-Zappen mit einem Beitrag voller Menschlichkeit belohnt. Sie haben mich mit dieser Alltagsgeschichte berührt.“

„Ich bin immer noch so sehr gerührt, dass ich noch zwischen Lachen und Weinen stehe. Leben und Sterben liegt nun mal so eng zusammen.“

„Als Mitbegründerin des ersten saarländischen Hospizes ist mir die Thematik nicht unbekannt und ich konnte schon oft Kraft aus der Begegnung mit Schwerstkranken und Sterben schöpfen. Ihr Film aber ist das Tüpfelchen auf dem ‚i‘, eine Hymne an das Leben, voller Demut und Zuversicht und einer herzerwärmenden Authentizität.“

„Ich habe bisher noch nie einen Kommentar zu einem Film abgegeben, aber bei ‚Tage mit Goldrand‘ muss das sein. Ein ganz toller Film. Ich habe sehr geweint, und es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich bin zwar ‚erst‘ 48, aber man sollte schon jetzt die schönen Momente geniessen. Das Leben ist ein Geschenk – man vergisst das zu oft.“

„Ich bin zwar erst junge 27 Jahre, musste mich aber dieses Jahr aufgrund von zwei Schlaganfällen mit Tod und Leben befassen. Nicht so einfach. Aber nach Ihrer heutigen Dokumentation über Frau Libbert weiß ich, dass es sich zu leben lohnt. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für diese ergreifenden Minuten.“

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